Um
Über den Künstler
Der gebürtige Berliner Heiner Radau fängt seit 2015 die Essenz globaler Metropolen ein. Von seiner Heimatstadt bis hin zu internationalen Zentren wie London und Paris ist Radau in vielfältige urbane Umgebungen eingetaucht. Seine künstlerische Reise führte ihn nach Südostasien (zum Beispiel Vietnam und Laos im Jahr 2016) und Europa (Valencia, Brüssel, Basel im Jahr 2019). Seit seinem Debüt hat er 10 Städte gezeichnet und jedes Jahr kommen neue hinzu.
Heiner zeichnet in Bali, Indonesien, 2024
30 Tage lang zeichnet Radau die geschäftigen Szenen dieser Städte mit Feder und Tinte direkt auf die Straßen. Die täglichen, tagebuchartigen Zeichnungen summieren sich auf dem Papier und speichern Zeit und Geschichten. Sie verweben sich zu einem komplizierten Muster aus schwarzen und weißen Linien, das vor Leben und persönlichen Erfahrungen aus der Stadt pulsiert.
Von der Streetart in die Schweiz
Heiner Radau begann als Berliner Graffiti-Künstler und entwickelte sich langsam zu einem gefeierten Zeichner. 2017 erlangte er als „U-Bahn-POP-UP-Künstler“ lokale Bekanntheit, indem er seine Kunst den Pendlern in der Berliner U-Bahn direkt zeigte. Dieser einzigartige Ansatz erregte die Aufmerksamkeit der Lokalzeitung TIP Berlin und führte anschließend zu einem Beitrag im öffentlich-rechtlichen Fernsehen (mdr). Die Berichterstattung im Fernsehprogramm erregte die Aufmerksamkeit eines prominenten Galeristen, was zu einer Einladung führte, 2018 in der renommierten Hilt Gallery in Basel, Schweiz, auszustellen.
Heiner Radaus Beitrag in der Berliner Zeitung „TIP“ 2018
Heiners Wurzeln in der Straßenkunst bleiben in seinen Werken deutlich sichtbar und verleihen ihnen eine rohe Energie und einen urbanen Charakter, der jedoch durch die Linienführung und Präzision eines Schweizer Uhrmachers gut ausgeglichen wird.
Heiner Radau bei seiner Vernissage in der Galerie Hilt, Schweiz, 2019
Siebdruck
Heiner entwickelte seinen Schwarz-Weiß-Kunststil durch die intensive Beschäftigung mit der Technik des Siebdrucks seit 2013. Die Ergebnisse seines Studiums des Textildesigns an der Kunsthochschule Berlin Weißensee kamen erstmals während seines Bachelor-Projekts „Graffiti auf Seidenschals“ zum Ausdruck. Anstatt die Arbeit an ein französisches Siebdruckunternehmen auszulagern, entschied sich Heiner, seine Ressourcen in die eigene Herstellung der Seidenschals zu investieren. Er bezog die notwendigen Materialien, darunter Farbstoffe aus Amerika, Seide aus China und Siebdruckrahmen aus Deutschland. Indem er aus Reaktivfarbstoffen und Algenpulver eine Druckpaste anrührte und den bedruckten Stoff dämpfte, bevor er die Algenpaste in mehreren Waschgängen ausspülte, blieb der Seidenstoff glatt und fühlte sich unglaublich weich an. Obwohl er keinerlei Vorerfahrung hatte, erlernte er erfolgreich die Feinheiten des Siebdrucks auf Seide in Eigenregie. Alle 7 Designs wurden präzise von Hand mit bis zu 7 Farben im Siebdruckverfahren gedruckt.
„Graffiti auf Seidenschal“, Heiners Bachelor Collection, Berlin, 2013
Vom Luxus zum Souvenir
Die Schals waren fantastisch, aber es erwies sich als schwierig, einen Einzelhändler zu finden. Obwohl Heiner New York und Paris besuchte, hatte er aufgrund seiner mangelnden Markenbekanntheit Schwierigkeiten, den Vertrieb in High-End-Designergeschäften zu sichern. Um den Druckaufwand und die Produktionskosten zu senken, vereinfachte Heiner das Design, indem er sich auf Schwarz-Weiß-Kunst konzentrierte. Um ein größeres Publikum anzusprechen, begann er, nicht nur Graffiti zu zeichnen, sondern auch urbane Räume und Teile seiner Stadt. Um bekannter zu werden, begann er, in der Öffentlichkeit zu zeichnen. Das Konzept von TRAVEL & DRAW war geboren. Mit diesem Konzept schloss er 2015 sein Kunststudium ab und arbeitet seitdem an seiner Vision, seinen Lebensunterhalt mit seiner Kunst zu verdienen, indem er Städte auf der ganzen Welt bereist und zeichnet.
Heiners Video erklärt den „All Over Print“-Prozess eines T-Shirts, Vietnam, 2021
Blog posts
My First Blog - Looking back at the beginnings
Looking at some photos from back in the time almost 10 years a go when I started the Travel and Draw Project.